Rockabilly – Begriff und Entstehung

Der Begriff Rockabilly stammt ursprünglich aus der Musikgeschichte. Er bezeichnete in den 1950er Jahren eine Musikrichtung, die in engem Zusammenhang mit der Country-Musik sowie dem Rock’n’Roll steht. Zur Bewegung der Rockabillies gehörten vor allem weiße Musiker in den Südstaaten der USA, die die Klänge der zunächst unter farbigen Künstlern verbreiteten Spielart des Rythm and Blues übernahmen. Sie adaptierten die R’n’B-Musikrichtung und vermischten sie mit Elementen der Country-Musik. Häufig kamen dabei auch die eher folkloristischen Instrumente wie Gitarre und Kontrabass zum Einsatz.

Der Rockabilly-Begriff

Der Terminus „Rockabilly“ ist an das Wort „Hillbilly“ angelehnt, das in den USA für die Einwohner der ländlichen Gegenden verwendet wurde bzw. noch immer gebraucht wird und auch mit „Landei“ oder „Hinterwäldler“ gleichgesetzt werden kann. Die Wortkombination aus Rock und Hillbilly setzte sich jedoch erst mit dem Wiederaufkeimen der Rockabilly-Szene in den 1980er Jahren durch. In der Entstehungsphase der Bewegung 30 Jahre zuvor bezeichneten sich die us-amerikanischen Künstler selbst eher selten als Rockabillies.

Berühmte Vertreter des Rock´n´Rolls und der Country-Musik wie Bill Haley, Elvis Presley oder Bill Flagg entdeckten die Unterart der populären Musik für sich und nahmen ab 1952 diverse Rockabilly-Songs auf.

Entstehung des Rockabilly

Die Anfänge der Rockabilly-Musik liegen in Memphis, Tenessee. Dort betrieb der Blues-Produzent Sam Phillips das Label Sun Records. Bemerkenswerterweise hatte Phillips damals sowohl schwarze als auch weiße Künstler unter Vertrag, was für Verhältnisse der 50er Jahre in den USA äußerst ungewöhnlich war, weil zu dieser Zeit noch eine strenge Rassentrennung auch in der Musikwelt herrschte. Ab 1940 keimte eine Protestbewegung unter den Jugendlichen auf, die sich gegen die überholten Moralvorstellungen der Generation ihrer Eltern auflehnten. Auf der Suche nach einer einheitlichen Judengkultur und -musik konnte Sam Phillips die Bewegung mit seinem neuartigen Konzept bedienen. Ab 1954 nahm Sun Record Elvis Presley unter Vertrag, der die neue Musik besonder gut repräsentieren konnte, da er zwar eine helle Haut hatte, aber stimmlich durchaus mit den dunkelhäutigen Größen des R’n’B mithalten konnte.

Als erste Rockabilly-Songs auf Schallplatte gelten Bill Haleys Cover von „Rock the Joint“ (1952) und Eddie Zacks „I’m Gonna Roll and Rock“ (1955) sowie die Aufnahme „That’s Alright“ des jungen Elvis Presley (1954).

Ab 1954 tourte Elvis Presley mit zwei Bandkollegen als „The Bluemoon Boys“ durch die Staaten der USA und sorgten vor allem mit ihren wilden Auftritten dafür, dass die neue Musik schnell bekannt und populär wurde. Andere Musiker von Sun Records wie Johnny Cash oder Carl Perkins schlossen sich häufig diesen Touren an. Die Konzerte der Sun Musiker inspirierte andere Musiker wie etwa Buddy Holly und Gene Vincent, die sich der Rockabilly Stilrichtung anschlossen. Aufgrund der starken provinziellen Prägung von Musik und Gesang gelang es den Künstlern jedoch nicht mit ihren Rockabilly Hits überregional erfolgreich zu sein, sodass sich die meisten schon Ende der 50er Jahre von dieser Richtung abwandten und sich wieder der klassischen Country-Musik widmeten. Auch Elvis Presley legte mit seinem Weggang von Sun Records 1956 zu RCA Victor allmählich seinen Rockabilly-Sound ab und schaffte als King of Rock’n’Roll mit der Mainstream-Musik schließlich seinen internationalen Durchbruch.

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